10.06.2015 - Kroatientag 2015

[Raaba, 10.06.2015] Hochrangige Vertreter der kroatischen und österreichischen Wirtschaft trafen sich am 10. Juni zum KroatienTAG 2015. Das Hauptthema waren die anstehenden großen Energie-Projekte in Kroatien, die interessante Chancen für Unternehmer in beiden Ländern bieten. Die Konferenz fand in der Raiffeisen-Landesbank Steiermark statt, die Sitz der Kroatisch-Österreichischen Handelskammer (KÖHK) ist.

In Kroatien wird in letzter Zeit besonders im Energiebereich investiert. Ab 2015 sind verschiedene Energieprojekte im Gesamtwert von mehr als 8 Mrd. EUR geplant. Dabei geht es um Effizienzmaßnahmen bzw. Energie-Sparprogramme und um die Forcierung von erneuerbaren Energieformen.
 

Reformen in Kroatien und Österreich notwendig

Der Präsident der KÖHK MMag. Martin Schaller analysierte in seinem Statement das konjunkturelle Umfeld und zog Parallelen zwischen Österreich und Kroatien. „Wir sehen in Kroatien mit Beginn 2015 erstmals ein Wirtschaftswachstum von +0,5 Prozent, auch in Österreich gibt es unübersehbare Aufschwünge, doch wir dürfen uns nicht zurücklehnen.“ In der Zusammenarbeit zwischen Österreich und Kroatien sieht Schaller große Chancen. So liegen bis 2020 über 10 Milliarden Euro an möglichen EU-Förderungen für Kroatien bereit, die es nun auszuschöpfen gilt. Die KÖHK wird unterstützen, damit diese genützt werden können. „Davon profitieren die Unternehmen in beiden Ländern.“
 

Erstmalig Gesetz für Erneuerbare Energie

Die Staatssekretärin im kroatischen Wirtschaftsministerium Sabina Škrtić skizzierte zum inhaltlichen Schwerpunkt Energie das geplante Gesetz für Erneuerbare Energieformen: „Wir werden erneuerbaren Energiequellen mehr Stellenwert geben. Dies zeigt sich auch darin, dass wir erstmalig ein Gesetz dazu verabschieden werden.“ Auch der CEO der kroatischen Elektrizitätsgesellschaft, Mag. Perica Jukić, bestätigt: „Bereits heute liegt der Anteil an erneuerbarer Energie mit 18 Prozent über dem EU-Durchschnitt von 15 Prozent.“
 

Kroatische Baubewilligung in nur drei Wochen

Dass das Vorurteil, in Kroatien dauerten Bewilligungsverfahren sehr lange, so nicht stimmt, erklärte in der Podiumsdiskussion Mag. Andreas Kindermann, Geschäftsführer von Wollsdorf Leder mit Niederlassungen in Kroatien: „Wir haben bei der Errichtung eines Standortes in der Region Varaždin den nötigen positiven Bescheid in nur 3 Wochen erhalten. Die Zusammenarbeit mit kroatischen Firmen und Institutionen bereits bei der Konzeption war dafür ausschlaggebend.“

Der KroatienTAG fand bereits zum 14. Mal statt. Er verbindet etwa 250 maßgebliche Institutionen und Betriebe aus Kroatien und Österreich. Heuer stellte sich die Gespanschaft Varaždin vor, die zu den wettbewerbsfähigsten Regionen Kroatiens zählt. Für musikalische Umrahmung sorgte kroatische Sängerin Hana Hegedušić.

Zu den Ehrengästen zählten weiters: der kroatische Botschafter Gordan Bakota, Landesrat Dr. Christian Buchmann, Wirtschaftskammer-Direktor KR Dr. Karl-Heinz Dernoscheg und RLB-Vorstandsdirektor Mag. Rainer Stelzer.

 

Präsentaionen der Vortragenden zum Download (pdf)

Gespan Predrag Štromar

Staatsekretärin Mag. Sabina Škrtić